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Leipziger Buchmesse 2025

Es ist das dritte Jahr in Folge, dass ich die Leipziger Buchmesse besucht habe, und ich habe noch immer nicht genug davon. Hier gebe ich einen kleinen Einblick in meine Messeerfahrung 2025.

Die Pein mit der Reise- und Hotelplanung
Geht es nur mir so oder werden die Hotelpreise zu Messezeiten immer happiger? Ich weiß, der Markt regelt, Angebot vs. Nachfrage. Dennoch halte ich 80 Euro für ein Bett in einem 8-Bett-Schlafsaal und ein Hotelzimmer für über 200 Euro pro Nacht für etwas überzogen. Aus diesem Grund hatte ich mir die letzten Jahre in Halle (Saale) Hotels gesucht. Nicht nur war es im Vergleich zu Leipzig deutlich günstiger, sondern die Bahnanbindung zum Messegelände war auch sehr gut. Wenn man allerdings das Abendprogramm in Leipzig wahrnehmen wollte, fehlte es etwas an Flexibilität. Aus diesem Grund hatte ich mich dieses Jahr für einen Hotel-Split entschieden. Zwei Nächte Halle (Saale) und zwei Nächte Leipzig.

Nachdem ich meine Reiseplanung abgeschlossen und alles gebucht hatte, machte mir die Bahn mit ihren längst überfälligen Sanierungsarbeiten in Halle einen Strich durch die Rechnung. Glücklicherweise habe ich noch recht spontan eine kleine Ferienwohnung in Leipzig gefunden, bei der das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut stimmig war, auch wenn ich Abends beim Abholen des Schlüssels ein paar Thriller-Vibes verspürt habe. Ein Pin-geschützter Schlüsselkasten in einer düsteren Garageneinfahrt in einer wenig belebten Umgebung. Was könnte da schon schiefgehen?

Nach zwei Tagen wechselte ich ins Hotel und sehnte mich instantan nach der niedlichen Ferienwohnung. Über 200 Euro die Nacht hatte mich ein Hotelzimmer gekostet, das nach Abfluss stank und mir nach dem Duschen einen ordentlichen Ausschlag verpasste. Die Rezeption hatte mir mitgeteilt, dass es seit längerem Probleme mit den Leitungen geben würde und diese eigentlich mal erneuert werden müssten. Und die Preise seien zu Messezeiten normal. Hätte ich Ausweichmöglichkeiten gehabt, hätte ich dem Hotel sofort den Rücken gekehrt. Zumindest weiß ich nun, welches Hotel ich für die LBM2025 meiden werde.

Auf Schatzsuche
Im Herbst 2024 hatte BoD zu einem Schreibwettbewerb zum Thema "Crime between the pages" aufgerufen und aus über 350 Einsendungen Geschichten aus den Genres Krimi, Thriller und Mystery ausgewählt, die in einer Anthologie veröffentlicht wurden. Da meine Thriller-Kurzgeschichte "Elli Weaver" es ebenfalls ins Buch geschafft hatte, war der BoD-Stand eines der ersten Ziele, die ich auf der Buchmesse angesteuert habe. Es war einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl, das Buch ausgestellt zu sehen. Außerdem durfte ich sogar ein paar Exemplare signieren. Eigentlich hatte ich am letzten Messetag geplant, meiner Familie ein paar Bücher mitzubringen, aber da war ich zu spät dran. Die Anthologie war tatsächlich vergriffen.
Foto der Anthologie mit dem Titel Crime between the pages am Stand von BoD.

Programm, Programm, Programm
Ich glaube ohne die Buchmesse-App wäre ich auf der LBM aufgeschmissen gewesen. Bereits einige Tage vor der Anreise habe ich mich durch das gewaltige Programm gewühlt und mir eine Liste mit Fachvorträgen, Lesungen und Aktionen zusammengestellt, die mich interessieren. In den letzten Jahren habe ich gelernt, dass man zwischen zwei Veranstaltungen immer etwas Zeitpuffer einplanen sollte, insbesondere, wenn die Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten stattfinden. An der Umsetzung scheiterte es allerdings etwas, denn es gab einfach zu viele spannende, parallellaufende Events, als dass ich mich von vornherein festlegen konnte. Am Ende habe ich spontan entscheiden müssen, was ich mir anhöre.

Meine Ausbeute
Was soll ich sagen? Konto leer, Koffer voll mit vielen neuen Büchern. Es war das erste Mal, dass ich mich nach einer Messe auf meinen Koffer setzen musste, um ihn schließen zu können. Dass ich am letzten Tag nicht gerade amüsiert war, meinen Koffer für eine Kontrolle zu öffnen, dürfte daher wohl niemanden wundern.
Foto von gekauften Büchern und Werbeartikeln.

PIPER Fantasy Nacht
Ich habe lange nicht mehr so herzlich gelacht, wie an diesem Abend, und bin im Nachhinein froh, dass mich eine Freundin wenige Tage zuvor auf die PIPER Fantasy Nacht aufmerksam gemacht hatte. So hatte ich noch die Gelegenheit, das letzte Ticket zu ergattern und das Pen & Paper Event mit Lena Falkenhagen, Tom Finn, Mháire Stritter und Liane Mars live mitzuerleben. Wer neugierig ist, kann sich die Aufzeichnung der Veranstaltung unter folgendem Youtube-Link anschauen: PIPER Fantasy Nacht 2025
Foto von einem Plakat der PIPER Fantasy Nacht mit dekorativen Elementen davor, wie einer Stehlampe, einem Kerzenständer und ein Tisch mit einem Totenkopf darauf.
Ich fand es klasse, dass man am Ende der Veranstaltung noch die Gelegenheit hatte, Bücher zu kaufen, sich diese signieren zu lassen und sich in einer lockeren Runde mit den Autor:innen auszutauschen.

Offene Lesebühne
Auch in diesem Jahr habe ich mich in "Horns Erben" – neben 20 weiteren Autor:innen – auf die vom BVjA organisierte offene Lesebühne getraut, die mit viel Charme und Humor von Jasmin Riter und Thomas Tallowitz moderiert wurde. Es ist immer wieder spannend, zu sehen, welche vielfältigen Gedanken und Ideen die Schreibenden umhertreiben. Wie gegenwärtige Krisen in Geschichten verarbeitet werden, welche Emotionen Heimat und Liebe hervorrufen können oder welche Verbrechen oder magische Geschichten in den Köpfen schlummern. Ich war dieses Mal mit einem sehr emotionalen Beitrag zum Thema Depression dabei.

Foto der Autorin auf der offenen Lesebühne
Wie die Jahre zuvor, gab es die Chance auf einen Publikumspreis. Dieses Mal ging er an June Merfort, die mit ihrem rührenden Text "Warum" die Zuhörer:innen für sich gewinnen konnte. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch, liebe June! Ich hoffe, du bist im nächsten Jahr wieder dabei.

Leipziger Autor:innenrunde
2025 war das dritte Jahr in Folge, dass ich die Leipziger Autor:innenrunde besucht habe, eine Veranstaltung, bei der Referent:innen Tischgespräche zu Themen rund ums Schreiben, Veröffentlichen, Marketing etc. führten. Insgesamt fanden sechs Tischgesprächsrunden statt, wobei in jeder Runde 22 Themen zur Auswahl standen. Da fiel die Entscheidung schonmal schwer. Letztendlich habe ich mich für folgende Themen aus dem Programm 2025 entschieden:

  • Runde 1: Netzwerken – warum Verbände und Schreibgruppen so wichtig sind und wie man die richtigen für sich findet (Referentin: Isa Theobald)
  • Runde 2: Erfolgreiche Medien- und Pressearbeit (nicht nur) für Self-Publisher*innen (Referent: Wolfgang Tischer)
  • Runde 3: Wie finde ich gute Dienstleister*innen (Referentin: Larissa Böhning)
  • Runde 4: Marketingtools für Autor*innen (Referentin: April Wynter)
  • Runde 5: Gänsehaut und Herzrasen – Wie man Spannung in der Literatur erzeugt. Eine Exkursion in das Reich der Ängste (Referenten: Vincent Voss und Claudia Rapp)
  • Runde 6: Mehr als nur ein hübsches Bild – Die Kunst des Buchcover-Designs (Referentin: Diana Mazmanyan)

  • Foto der Autorin vor einem Plakat der Leipziger Autor:innenrunde
    Neben spannenden Tischgesprächen, bot die Veranstaltung die Möglichkeit, sich mit anderen Autor:innen zu vernetzen. Dieses Jahr habe ich mich besonders gefreut, eine Gruppe gefunden zu haben, die sich seit der Leipziger Autor:innenrunde 2024 monatlich Online trifft, um Texte auszutauschen und in Feedbackrunden zu besprechen. Ironischerweise bin ich direkt in der ersten Tischgesprächsrunde zum Thema Netzwerken auf diese Arbeitsgruppe aufmerksam geworden. Ich freue mich bereits auf den künftigen Austausch und hoffe, dadurch mein Schreiben auf die nächste Stufe anzuheben.